Miro Crystal VRX

Miro Crystal VRX

Grafikkarten gab und gibt es viele, und sehr oft sind sie mit technischen Neuerungen gepaart. Heute möchte ich die Miro Crystal VRX mit dem Grafikchip Rendition Verite V1000L-P aus dem Jahr 1996 etwas näher vorstellen.

Erstmal etwas zu der Zeit 1996: 3D war da der letzte Schrei. Aus heutiger Sicht sah das aber alles eher wie eine Riesen Katastrophe aus, aber dass ist ein anderes Thema. Die Grafik wurde meistens rein vom Prozessor berechnet – es gab nur sehr wenig Hardware für 3D Beschleunigung im privaten Umfeld. Da war man froh, wenn es halbwegs flüssig in 320*200 Bildpunkten lief – so war ich es auch mit der 3D Killerapplikation Quake zu der Zeit. Man hörte schon etwas von einem Monster, welches kommen solle, doch das war noch in weiter Ferne.

Vorher kam der Grafikchip Rendition Verite V1000L-P auf den Markt, welcher einer der ersten Grafikkartenchips mit echter 3D Beschleunigung war. Es ist auch schon die etwas verbesserte Variante – nur kurze Zeit zuvor kam die V1000-E heraus, die aber mehr Strom verbraucht hat und gleichzeitig langsamer war. Daran erkennt man aber auch schon, dass der Marktstart mit heißer Nadel wohl gestrickt war. Wie war nun die Performance? Eingesetzt in einem Pentium mit 166 MHZ konnte man Quake in der Auflösung von 512×384 bei 16 Bit Farbtiefe mit einer höheren Framerate und Bildqualität spielen als rein CPU Berechnet bei 320*200 mit 8 Bit Farbtiefe. Auch einer der Programmierer von Quake, John Carmack, war begeistert von der Karte und gab ihr eine große Zukunft. Doch dann kam die Monster 3D von 3dfx auf den Markt und hatte fast die doppelte Framerate …

Die Rendition Verite hatte aber auch ein paar große Vorteile gegenüber dem ‚Monster‘: Die Monster 3d brauchte eine zweite Grafikkarte im System. Das war aber nicht der einzige Vorteil. Im Zuge meiner Recherche zu der Karte, die für mich vorab unter ‚ferner liefen‘ war, stellte ich fest: meine Monsterapplikation hatte die erste 3D Beschleunigung für diese Karte – noch vor der Monster3D – in Form von vQuake.

Und das zweite, was mir vollkommen unbekannt war: Diese Karte hatte eine eigene CPU eingebaut, welche auf die 4 MiB RAM zugreifen konnten und dadurch eigene Effekte erzeugen hätte können. Es war also eine der ersten GPU’s, lange bevor NVIDIA programmierbare Grafikkarten auf den Markt gebracht hatte ….

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